Frauenfrühstück – Männervesper

Mittlerweile fehlt einem doch so einiges in der Pademie.

So ein Abend mit Freunden – bummeln in der Stadt und ins Café.

Mir fehlt meine Arbeit im Ehrenamt. Wer mir schon länger folgt, weiß, dass mir das sehr viel Spaß macht.

Während bei der Lebensheldin noch einiges an Unterstützung online möglich war, so konnte ich in der Kirche nur ziemlich wenig umsetzen.

Wir haben immerhin als Familie, zusammen mit einer handvoll anderer Helfer, das Krippelspiel verfilmt und online gestellt. Das war richtig schön…

…allerdings fehlt mit die richtige Begegnung mit Menschen in der Kirchenarbeit.

Wir haben 2019 mit einer Herzensangelegenheit begonnen, die mir und Schatzi schon länger im Kopf herum schwirrte – das Frauenfrühstück / Männervesper.

Die Idee dahint ist es, jung und alt zu einem gemütlichen Frühstück zusammen zu bringen und das Ganze mit einem interessanten Vortrag abzurunden.

Aus organisatorischen, thematischen und praktischen Gründen morgens als Frauenfrüchstück und abends als Männervesper.

Im Frühling sind wir bei den Frauen mit „Vitamine für die Seele“ gestartet und hatten gleich über 70 Teilnehmerinnen am morgen.

Die Männer sind mit einem Grillabend gestartet und nutzen den Abend für eine Ideensammlung für die nächsten Termine.

Im Herbst haben wir dann überlegt eine Referentin einzuladen. Ihre Themen sollten sowohl für die Frauen am Morgen als auch für die Männer am Abend interessant sein. Die Referentin sollte auch aus unserer Gegend kommen – nach dem Motto – Interessante Frauen aus unserem Ort.

Wir sind sehr schnell auf die die liebe Jacqueline gekommen, die seit vielen Jahren dafür kämpft als katholische Priesterin geweiht zu werden.

Sie hat zu dem Thema schon mehrere Bücher geschrieben, kämpft einen leidenschaftlichen Kampf und das in allen Medien.

NEIN, sie will nicht konvertieren, sondern ihr Herzenswunsch ist es in ihrer katholischen Heimatkirche geweiht zu werden.

Seit zehn Jahren kämpfe ich für mehr Frauenrechte in der katholischen Kirche und seit nun 15 Jahre spüre ich eine Berufung zur römisch-katholischen Priesterin. Als Jugendliche dachte ich, dass es einfach ist, Priesterin zu werden. Doch es wird noch ein langer Weg sein. Denn noch immer sagt das katholische Lehramt, dass Frauen – allein aufgrund ihres Geschlechts – nicht Diakoninnen oder Priesterinnen werden dürfen. Das ist eine Diskriminierung. Aber weil ich diesen Wunsch zur Priesterin in mir spüre, diese Sehnsucht, gebe ich nicht auf, sondern erhebe meine Stimme. Viele Frauen vor mir haben ebenfalls für mehr Gleichberechtigung in der katholischen Kirche gekämpft. Dank ihnen sind wir schon einen Schritt weiter. Und auch ich möchte etwas dazu beitragen. Und ich spüre, wie sich in den letzten Jahren etwas getan hat, wie Frauen mutiger werden und immer mehr Frauen zu ihrer Berufung stehen.

Jacqueline Straub

Dieses mal hatten wir sehr viele Anmeldungen – einmal wegen Jacqueline aber auch wegen des Themas. Dazu kam, dass es sich herumgesprochen hat, dass die Atmosphäre wundervoll und das Frückstück super lecker ist – und eine Kinderbetreuung haben wir auch angeboten. Mit 100 Teilnehmerinnen waren wir nach kurzer Zeit komplett ausgebucht.

Wir sind morgens ein Team von Frauen, die Hand in Hand alles organisieren und dann richtig mit anpacken beim Vorbereiten des Frühstücksbuffets mit vielen heimischen Produkten. Die Arbeit mit so einem motivierten Team ist schon sehr erfüllend. Mittlerweile besteht unser Team aus 12 Frauen, die nicht nur aus dem kirchlichen Umfeld kommen, sonder auch weil es einfach soooo Spaß macht.

Am Abend vor dem Frauenfrühstück rief mich unser Pfarrer an, er wollte fragen, ob er ausnahmsweise als Mann bei den Frauen teilnehmen darf – er möchte so gern Jacqueline und das was sie zu sagen hat hören, kann aber am Abend bei den Männern nicht dabei sein, da er Messe hat. Natürlich konnte er teilnehmen – Aussnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel und er ist ein immer gern gesehener Gast.

Unser Pfarrer war so begeistert von Jacqueline, dass er sie direkt zu einem Gottesdienst eingeladen hat um von sich und ihrem Herzenwunsch zu erzählen.

Die Männer ließen es etwas cooler angehen. Am ersten Abend wurde gegrillt und am zweiten Abend gab es Fleischkäs und Kartoffelsalat – allerding erst, nachdem die Männer die Geschichte von Jacqueline gehört hatten.

Auch die Männer waren von dem Thema sehr angetan und disskutierten sehr angeregt die einzelnen Standpunkte von Jacquelines Herzenswunsch.

Durch Corona musste der Gottesdienst mit Jacqueline verschoben werden – wir hoffen, dass es dieses Jahr klappt.

Liebe Jaqueline, wir wünschen dir von Herzen viel Erfolg weiterhin und daß dein Traum in Erfüllung geht.

Bleib so wie Du bist, voller Freude für den Glauben und die Kirche, dafür alles Liebe und Gottes reichen Segen.

Das Frauenteam und ich sind schon jetzt voller Vorfreude und neuer Ideen für das nächste Frauenfrühstück – auch das Männerteam und Marc stehen in den Startlöchern – wir hoffen alle, dass es bald wieder möglich ist – unser Frauenfrühstück und Männervesper.